Die neutestamentliche Exegese arbeitet heute ganz mehrheitlich mit der sogenannten „Zweiquellentheorie“: Danach haben Matthäus und Lukas neben Markus auch noch eine zweite schriftliche Quelle benutzt. Da sie hauptsächlich Worte Jesu enthält, nennt man sie die Spruchquelle oder das Spruchevangelium Q.
Dieses enthält sehr alte Jesus-Überlieferungen aus dessen galiläischer Wirksamkeit. Von 1989 bis 1996 hat ein Team von 42 europäischen und nordamerikanischen Wissenschaftlern an der kritischen Rekonstruktion dieser wertvollen Quelle gearbeitet. Das Ergebnis wurde im Jahr 2000 in einem umfangreichen Werk publiziert („The Critical Edition of Q“).
Die Neutestamentler Paul Hoffmann (Bamberg) und Christoph Heil (Graz) haben eine deutsche Studienausgabe herausgegeben, die den griechischen Text und die deutsche Übersetzung von Q bietet. Außerdem gibt sie in einer ausführlichen Einleitung über die Forschungsgeschichte und die Kriterien der Rekonstruktion des Textes Rechenschaft. Das Buch ist in Lehre und Forschung gut aufgenommen worden und liegt mittlerweile in der vierten Auflage (2013) vor.
Prof. Christoph Heil, der die deutsche Ausgabe mit herausgegeben hat, ist Mitglied des CBM.
Weitere Informationen zur Studienausgabe finden Sie hier.